Schaurig gespenstisch: ehemalige NS-Gebäude
Sportanlagen und Erholungsgebiete aus der NS-Zeit zeigen heute Zerfall, Trümmer und Trostlosigkeit. Die verfallenen Ruinen der ehemals bedeutenden Sport- und Freizeitstätten strahlen einen morbiden Charme aus. Reichspropagandaschulen und Schulungsburgen der NSDAP sind Orte voller Grauen und bereiten ein beklemmendes Gefühl.
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Sport- und Freizeitstätten aus der NS-Zeit
In diesen Gebäuden ertüchtigten und lernten Nationalsozialisten: Wünsdorf, das Olympische Dorf von 1936 in Berlin, Propagandaschulen und das unvollendete KdF-Seebad Prora. Die Bauten aus der NS-Zeit lassen uns aufgrund ihrer Geschichte erschauern. Die Bilder in unseren Köpfen, welche die nationalsozialistischen Gebäude hinterlassen, sind entsetzlich und faszinierend zugleich.

Wünsdorf – Militärareal in Brandenburg
Deutsche Wehrmacht, NS-Regime, UdSSR: Das Militärareal Wünsdorf wurde jahrzehntelang von Soldaten und Armee genutzt.

Wünsdorf – ehemaliges Schwimmbad
Als einstiges Nervensystem der Deutschen Wehrmacht bezeichnet, war Wünsdorf der wichtigste Nachrichten-Knotenpunkt für Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Von den Preußen bis Endes des 19. Jahrhunderts als Wehr- und Reitsportanlage benutzt, diente Wünsdorf im Ersten Weltkrieg teilweise als Lazarett. In der NS-Zeit wurde das Areal mit den Sportanlagen für das Deutsche Heer in Anspruch genommen. 1936 trainierte in Wünsdorf die deutsche Olympiamannschaft.

Wünsdorf – Flur im Haus der Offiziere
Das Sperrgebiet wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der UdSSR als größter russischer Militärstützpunkt genutzt. Tausende Russen und ihre Familien lebten in Wünsdorf und Umgebung. Das "Haus der Offiziere" könnte heute gut als Kulisse in einem Horrorfilm dienen ...

NS-Ordensburg Vogelsang
Ein Wandmosaik zeigt die Darstellung des arischen Herrenmenschen in der Schwimmhalle der NS-Ordensburg Vogelsang. Von 1936 bis 1939 war das Gebäude die Schulungsburg für die NSDAP. Heute steht hier das Forum Vogelsang mit dem NS-Dokumentationszentrum, einer Akademie und dem Nationalpark-Zentrum Eifel.

NS-Reichspropagandaschule Bogensee
Die frühere NS-Reichspropagandaschule Bogensee wurde zu DDR-Zeiten als FDJ-Hochschule genutzt. Nach der Wende gehörten die Gebäude zur Kongress- und Begegnungsstätte Bogensee und stehen heute unter Denkmalschutz.

Das Olympische Dorf von 1936 im Elstal
Die Gebäudekomplexe des Olympischen Dorfes von 1936 sind teilweise zerstört. Noch erhaltene Ruinen sind die ehemalige Schwimmhalle, das Speisehaus "Haus der Nationen" und einige Mannschaftsunterkünfte, sowie die Turnhalle. Im Speisehaus wurden den teilnehmenden Nationen eigene Speisesäle zugewiesen.

Olympisches Dorf 1936 - ehemalige Schwimmhalle
Das modernste Trainingsgelände der NS-Zeit bietet heute einen erbärmlichen Anblick. Das Dach der ehemaligen Schwimmhalle wurde 1993 bei einem Brandanschlag zerstört. Die entstandenen Schäden durch die Witterung sind behoben worden und das Gebäude zumindest in der Außenhülle rekonstruiert. Um die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude kümmert sich heute die DKB-Stiftung für gesellschaftliches Engagement.

Das unvollendete Kdf-Bad Prora auf Rügen
Gigantisch, größenwahnsinnig und gespenstisch. Das sind die Begriffe, die dem Besucher beim unvollendeten Kdf-Bad Prora als erstes einfallen. Der riesige Gebäudekomplex sollte ursprünglich 4,5 Kilometer entlang der Prorer Wiek entstehen. Die baugleichen Blöcke werden auch "Koloss von Prora" genannt. 20.000 Menschen sollten nach den Plänen von Adolf Hitler hier gleichzeitig Urlaub machen.

Ruine des Gebäudekomplexes Prora
Fünf Blöcke mit einer Länge von 2,5 Kilometern wurden nach 1945 von der Sowjetunion, der DDR und der Bundeswehr militärisch genutzt. Einzelne Blöcke werden seit 2004 saniert und zu Wohn- und Hotelanlagen umgebaut.
Autor: Enikö Roszjar